Mittwoch, 13. März 2013

Der Kundendienst als Kundenrepellent

Wir hatten eine Bosch Logixx Waschmaschine, gekauft 2009 für gutes Geld.

Ein gutes Gerät, schleudert leise, verbraucht wenig Energie, wäscht viel Wäsche udglm.

Jetzt schreiben wir 2013, die Waschmaschine verabschiedete sich soeben rauchend in den vorzeitigen Ruhestand, versuchte noch die Wäsche mitzunehmen - die Einfülltür ließ sich nicht mehr öffnen - und die einzige Kommunikation mit der Aussenwelt war ein mysteriöser Fehlercode: F + irgendeine Zahl.

Immerhin konnte sie über die Notentriegelung noch dazu überredet weden, die sich gerade in der Mangel befindliche Wäsche doch herzugeben.

Der Geruch erinnerte an verbrannte Elektronik, also ist es dieser wohl zu warm geworden - oder zumindest irgendeinem anderen Teil, der auf Wärme allergisch reagierte.

Nun gut, hilft nichts, das Gerät muss repariert werden. Ein Anruf beim Kundendienst brachte dann folgende Infos:
  • Der Kundendienst verlangt € 20 Vorbearbeitungsgebühr + Nachbearbeitungsgebühr. Die nehmen wohl Anleihen bei der GIS oder den Telekom-Unternehmen, denen auch immer wieder neue Gebühren einfallen.
  • Eine Technikerstunde kostet um die € 99. Jeder der Software pro Stunde für weniger Geld entwickelt, ist eigentlich dämlich.
  • Die Anfahrtszeit kostet ca. € 67.
  • Dazu kommen noch Materialkosten. Wenn es z.B. die Hauptplatine erwischt hat kann man wahrscheinlich noch mit einem zusätzlichen, dreitstelligen Betrag rechnen.
Damit sind wir bei ca. € 280 als Schätzwert (bei angenommen € 100 als Materialkosten), für die Reparatur einer nicht einmal vier Jahre alten Maschine.

Zum Schaden kommt dann noch Stress: Der Kundendienst kann frühestens in einer Woche kommen!

Da bei uns die Maschine täglich läuft (Wer kleine Kinder hat, weiß, dass die zu den größten bekannten Schmutzwäscheproduzenten gehören. Da hat eine Waschmaschine schon ordentlich zu tun.) hieße dass, man muss sich für eine Woche eine Alternative suchen.

Eine Gemeinschaftsmaschine hat das Haus nicht, die Nachbarn täglich damit belästigen ist auch nicht so einfach und eine Woche täglich zur Mutter zu fahren und dort die Wäsche zu waschen heißt ja auch:
  • Hinfahren zu Muttern und ihrer Waschmaschine,
  • Wäsche waschen, 
  • Warten. So ein Waschgang dauert schon mal zwei Stunden. Nebenbei müssen die Kinder irgendwie unterhalten oder sonstwie versorgt werden, denn die Waschmaschine, die in Nullzeit wäscht, gibt's leider noch nicht. Selbst wenn man das auf jeden zweiten Tag begrenzt, heißt das fast zusätzliche 10h Aufwand, die man irgendwo unterbringen muss.
  • Wäsche nass wieder einpacken und
  • heimfahren.
Wenn man das versucht, in Geld zu bemessen und zur Reparaur dazu rechnet, ist man schnell jenseits des Neupreises einer Waschmaschine.

Das ist also moderner Kundendienst. Ich weiß nicht, was deren Zielvorgaben sind, aber dass ich weniger mit Bosch zu tun haben will, das haben sie geschafft...

Das keiner mehr Geräte reparieren lassen will, wundert mich in dem Zusammenhang auch nicht wirklich.

Dazu passt noch gut: Ich besitze einen  Bosch Heißwasserspender Filtrino.

Das Teil ist genial. Es filtert Wasser, befreit (naja) es von Kalk (bei 16dH ist das extrem nützlich) und kann Wasser auf verschiedene Temperaturen bringen (warm, kochend, etc.). Super praktisch für Tees, Suppen, etc.

Was es allerdings noch superpraktischer machen würde, wäre, wenn es gleich eine Teeuhr integriert hätte - nichts Weltbewegendes, nur etwas, was nach 3, 5, 8 Minuten oder so piepst, damit man den Tee gleich richtig lang ziehen lassen kann und nicht noch ein Teil oder eine App am Smartphone braucht.

Hat das Teil aber nicht.

Eine Vorschlagseinreichung (anders kann ich den Vorgang eigentlich nicht nennen) verschwand anscheinend oder scheinbar - wer weiß das schon - im digitalen Nirvana, denn irgendeine Art von Feedback hab dazu nie erhalten.

Kundenfeedback? Da könnt ja jeder kommen...

Irgendwie erinnert mich das an den Spruch: Bei uns steht der Kunde im Mittelpunkt - und damit allen im Weg.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen